Netzwerk-Apéro CONCORDIA

Regulierung des Vermittlergeschäfts bei der Krankenversicherung – Was bedeutet die neue Branchenvereinbarung für die CONCORDIA?

Netzwerk-Apéro CONCORDIA

Seit dem 1. Januar 2021 ist die Branchenvereinbarung zur Regulierung des Vermittlergeschäfts bei der Krankenversicherung in Kraft. Sie hat zum Ziel, die Vermittlertätigkeiten der Krankenversicherer einheitlich zu regeln und Missständen entgegenzuwirken. Am Netzwerk-Apéro vom 22. November schilderten Hansjörg Setz, Leiter Markt, und Personalchef Peter Anderegg, welche Erfahrungen die CONCORDIA in den ersten Monaten gesammelt hat.

Zu Beginn der Veranstaltung begrüsste Nationalrätin Ida Glanzmann-Hunkeler (Präsidentin Luzerner Forum) die rund 40 Anwesenden und dankte der CONCORDIA für die Gastfreundschaft. Nach Monaten der pandemiebedingten Einschränkungen war wieder ein Zusammenkommen in normalem Rahmen möglich.

Anschliessend leitete Nikolai Dittli, CEO der CONCORDIA, in die anstehende Thematik ein. Er sagte: «Mit der Branchenvereinbarung entsprechen wir dem Wunsch der Bevölkerung, etwas gegen den aggressiven Telefonterror zu unternehmen.» Die teilweise aufdringliche Vermittlertätigkeit dubioser Call-Center beschäftigt die Krankenversicherer seit rund zehn Jahren. Es war also an der Zeit, eine brancheninterne Lösung zu finden. Am 1. Januar 2021 trat die Branchenvereinbarung der Verbände Santésuisse und Curafutura nun in Kraft. Von den Erfahrungen berichtete zuerst Hansjörg Setz aus Sicht des Vertriebs.

Er fasste die Beweggründe der Krankenversicherer wie folgt zusammen: «Im Mittelpunkt der Branchenvereinbarung stehen drei Anliegen. Erstens die Beseitigung der Kaltakquise, zweitens die Begrenzung der Provisionen und drittens die Qualitätssicherung der Vermittlertätigkeit.» Damit die Vereinbarung, die nur für die teilnehmenden Gesellschaften gilt, auch bindend ist, wird sie von einer unabhängigen Aufsichtskommission überwacht. «Dieser Mechanismus hat sich bewährt», sagte Hansjörg Setz. Bis dato seien rund 80 gemeldete Verstösse untersucht und teilweise sanktioniert worden. «Grundsätzlich sind die Erfahrungen gut. So dürfen wir einen Qualitätsanstieg der Beratung feststellen. Die Kaltakquise ist zwar noch da, sie nimmt aber ab.» Die allermeisten Krankenversicherer haben die Vereinbarung unterzeichnet und halten sich daran. Gewisse Gesellschaften, die sich nicht beteiligen, könnten nun bevorteilt sein. Deshalb braucht es möglichst bald eine gesetzliche Regelung, die für alle bindend ist. Mit dieser Aussicht schloss Hansjörg Setz sein Kurzreferat und übergab an Personalchef Peter Anderegg.

Dieser beleuchtete die Folgen der Branchenvereinbarung mit Blick auf Gewinnung, Bindung und Ausbildung von Mitarbeitenden im Vertrieb. «Wir stellen fest, dass die Branchenvereinbarung etwas Unruhe in den Arbeitsmarkt gebracht hat», sagte er einleitend. Weil viele Gesellschaften nun auf Eigenvertrieb umstellen, ist der Kampf um die besten Berater entbrannt. «Sorge macht uns die Lohnspirale. Versicherungsberater sind gefragt und deshalb gut bezahlt. Wir gehen aber davon aus, dass sich der Arbeitsmarkt nach einer gewissen Findungsphase wieder normalisieren wird.» Die CONCORDIA wirkt dieser Entwicklung mit drei Massnahmen entgegen. Erstens indem man den Eigenvertrieb mit dem engmaschigen Agenturnetz weiter intensiviert. Zweitens legt die CONCORDIA weiterhin grossen Wert auf die Mitarbeiterbindung, um das Abwerben guter Berater durch Konkurrenten zu verhindern. Und drittens rücken bei der Rekrutierung auch Quereinsteiger in den Fokus.

Zum Abschluss moderierte Hannes Blatter, Geschäftsführer des Luzerner Forums, eine kurze Fragerunde. Die Anwesenden erhielten so vertiefte Einblicke in die Erfahrungen der CONCORDIA. Ebenfalls garantierte Nikolai Dittli auf Nachfrage die Unabhängigkeit der Aufsichtskommission und bekräftigte den Wunsch nach baldiger gesetzlicher Regelung durch das Parlament.

Nachdem beim letzten Netzwerk-Apéro im Juni noch pandemiebedingt auf den Apéro verzichtet wurde, hatten die Gäste diesmal wieder die Gelegenheit, sich am Buffet in ungezwungener Atmosphäre zu unterhalten.

Photos der Veranstaltung

Hier finden Sie Eindrücke dieser Veranstaltung.

Video der Veranstaltung

Hier finden Sie das Video der Veranstaltung.

Die Präsentationen

- Referat Hansjörg Setz

- Referat Peter Anderegg

Datum und Zeit

Montag, 22. November 2021
17.30 Uhr bis 18.30 Uhr 

Das Programm
17.30 Uhr
Begrüssung durch Nikolai Dittli, CEO Concordia
 
17.35 Uhr
Das Vermittlergeschäft in der Krankenversicherung und die politische Regulierung, Hansjörg Setz, Leiter Markt

18.00 Uhr
Das Vermittlergeschäft aus Sicht Human Resources, Peter Anderegg, Leiter Personal

18.10 Uhr
Diskussion und Austausch moderiert durch Hannes Blatter, Geschäftsführer Luzerner Forum

18.30 Uhr
Ende der Veranstaltung und anschliessend Apéro riche
 
Veranstaltungsort

CASCADA Boutique Hotel
Bundesplatz 18
6002 Luzern