Dienstag, 3. Dezember 2013, Verkehrshaus Luzern

Zweiter Luzerner Kongress Gesellschaftspolitik "Pflegenotstand Schweiz?"

Am 3. Dezember 2013 fand der zweite Luzerner Kongress Gesellschaftspolitik statt. Er beleuchtet in regelmässigen Abständen sozial- und wirtschaftspolitische Entwicklungen und Themen mit einem Aktualitätsbezug, ermöglicht eine Reflexion über das Tagesgeschehen hinaus und fördert den Dialog unter den verschiedenen Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Trägerorganisationen des Kongresses sind die Hochschule Luzern, das Luzerner Forum für Sozialversicherungen und Soziale Sicherheit sowie die Universität Luzern.

Dienstag, 3. Dezember 2013, Verkehrshaus Luzern

Die Langzeitpflege in der Schweiz steht vor grossen Herausforderungen: Es droht ein Fachkräftemangel und die Finanzierung der Pflege belastet die privaten und die öffentlichen Haushalte stark. Die Pflegelast in den Alters- und Pflegeheimen hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen, und die alternative Pflege durch Angehörige – die sogenannte unbezahlte Care-Arbeit – ist für Betroffene häufig nur schwierig mit den beruflichen Pflichten zu vereinbaren. Diese Herausforderungen werden durch den demografischen Wandel in Zukunft noch verschärft: Die Zahl der älteren Menschen wird in den nächsten Jahren stark steigen, besonders bei den über 80-Jährigen. Prognosen zeigen, dass sich ihre Zahl in den nächsten zwanzig Jahren verdoppeln wird. Zwar schenkt der bessere Gesundheitszustand vielen Menschen im Alter mehr behinderungsfreie Jahre, das starke Wachstum bei den hochaltrigen Personen führt aber auch dazu, dass die Zahl der Pflegebedürftigen erheblich zunehmen wird: Bis im Jahr 2030 werden voraussichtlich mindestens 50 Prozent mehr Menschen auf Pflege angewiesen sein als heute.

Was sind die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen in Pflege und Betreuung? Welche Rahmenbedingungen braucht es für die unbezahlte Care-Arbeit? Wie gehen wir mit Demenzkranken, älteren Behinderten oder älteren Migrantinnen und Migranten um? Wie decken wir den wachsenden Personalbedarf in der Pflege ab? Und wie soll die Langzeitpflege in Zukunft finanziert werden? Der Luzerner Kongress Gesellschaftspolitik versuchte, auf diese Fragen eine Antwort zu geben.

 

Die ReferentInnen und ihre Präsentationen

Alt-Regierungsrätin Margrit Fischer-Willimann, Präsidentin des Luzerner Forums für Sozialversicherungen und Soziale Sicherheit Begrüssung
Herr Dr. Walter Schmid, Direktor der Hochschule Luzern - Soziale Arbeit Einleitung
Prof. Dr. Lorenz Imhof, Leiter Forschungsstelle Pflegewissenschaften, Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) Aktuelle Herausforderungen in der Langzeitpflege
Heidi Stutz, Büro für arbeits- und sozialpolitische Studien BASS Ungesicherte Betreuung durch Angehörige
Prof. Dr. h.c. Jürg Krummenacher, Hochschule Luzern Pflegebedürftigkeit 2030
Dr. Ludwig Hasler, Publizist und Philosoph Streitfall Würde. Philosophisch-praktische Überlegungen
Dr. Walter Schmid, Direktor Hochschule Luzern – Soziale Arbeit Schlusswort
Hannes Blatter, Geschäftsführer Luzerner Forum für Sozialversicherungen und Soziale Sicherheit Moderation

 

Die PannelleiterInnen und ihre Präsentationen

Birgitta Martensson, Geschäftsleiterin Schweizerische Alzheimervereinigung P1: Leben mit Demenz
Dr. Daniel Joggi, Präsident der Schweizer Paraplegiker Stiftung P2: Herausforderung Pflege von Behinderten im Alter
Pascale Steiner und Alagipody Ganaseelan beide Eidgenössische Kommission für Migrationsfragen P3: Altern in der Migration
Urs Kupferschmid, Geschäftsführer RaJoVita, Stiftung für Gesundheit und Alter Rapperswil-Jona P4: Integrierte Versorgung
Dr. Beat Sottas, sottas formative works – Beratung, Forschung, Evaluation und Mitglied der Leitung der Careum Stiftung P5: Kreative Lösungen gegen Fachkräftemangel
Prof. Dr. Gabriela Riemer-Kafka, Universität Luzern P6: Finanzierung der Langzeitpflege